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Die roteingezeichnete Linie ist die Fahrtstrecke unserer Rundreise.

Wir fuhren genau 878,7 Meilen (das entspricht fast exakt 1400 km).

Start war der Flughafen Glasgow-Prestwick. Der Name täuscht, denn Prestwick ist ca eine halbe Stunde von Glasgow entfernt. Genauso wie Frankfuhrt Hahn, von dem wir mit Ryanair aus geflogen sind, nicht wirklich ein Frankfurter Stadtteil ist :-)


Die Route führte über Edinburgh nach Stirling, die Trossachs mit Loch Lomond nach Nordwest durch Glencoe bis Fort William, das am Fuße des Ben Nevis liegt (der höchste Berg Groß Britanniens). Von dort aus ging es weiter in den Westen mit einem klitzekleinen Abstecher auf Skye. There and back again und weiter nach Inverness, an Loch Ness vorbei.
Die Fahrt zurück in Richtung Süden führte uns über eine Destillerie in Aberfeldy bei Pitlochry über Perth und nach einem Stau vor und in Glasgow zurück zum Flughafen.

Wir waren 9 Tage und 8 Nächte unterwegs.

Geschlafen haben wir immer in "privaten" Häusern mit Bed&Breakfast. Die Preise hierfür lagen zwischen 16 und 22,50 Pfund (Ein Pfund entsprach zu der Zeit ca. 1,60 Euro)


Die erste Nacht verbrachten wir im Wee Hoosie, einer Bed & Breakfast-Pension in Monkton, Prestwick. Wir hatten unseren eigenen Kamin und ein sehr kurzes Bett.
Überhaupt scheinen die Schotten generell etwas kürzer zu sein.





Am ersten Morgen ging es zu aller erst zur Rosslyn Chapel. Jedem, der Sakrileg gelesen hat, wird diese Kirche ein Begriff sein.

Rosslyn ChapelDas Innere der Kapelle besticht durch seine Verzierungen verschiedenster Religionsrichtungen. Von Madonnenstatuen, über Skelette und Drachen, zu germanischen und keltischen Symbolen, hin zu Abbildungen von Rittern (angebl. Templern), Rosen und mysteriöserweise von Mais - 100 Jahre bevor Amerika entdeckt wurde.
Ich habe nur kleine Kügelchen gesehen.

Interessant ist die Säule des Lehrlings, der für seine Begabung von seinem neidischen Meister getötet wurde. Die Lehre daraus: Ehrgeiz kann tödlich sein (?)

Für die 6 Pfund Eintritt sahen wir umherirrende Touristen, eine Ausgabe des "Sakrilegs" unter dem Arm, auf der Suche nach Symbolen und untrüglichen Zeichen...

Nun, wir sahen nichts - aber wenn man will sieht man verdammt viel.
Somit bleibt der Gral unentdeckt. Er soll sich ja sowieso in Paris aufhalten ;-)

Auf weiter nach Edinburgh.
Dort suchten wir uns zuerst mal eine Unterkunft für die nächsten zwei Nächte.
Selbst in der großen Hauptstadt (allerdings kleiner als Glasgow) war das kein Problem.
Nur auf einen privaten Parkplatz hätten wir bei der Entscheidungsfindung einbeziehen sollen... Hätte uns zwei Knöllchen erspart (für das selbe Delikt!!!).


Die meisten Touristen tummeln sich in der Altstadt von Edinburgh. Hierbei durchzieht die Royal Mile die Altstadt und verbindet die zwei wichtigsten Gebäude miteinander.

Einmal natürlich Edinburg-Castle und dann Hollyrood Palace, mit dem Neubau des schottischen Parlamentes daneben.

Hollyrood Palace war leider geschlossen.
Es ist der schottische Sitz der Königsfamilie. Und just zu diesem Zeitpunkt unseres Aufenthalts dachten sich auch Prinz Charles und  seine Camilla sich nach Edinburgh zu begeben.
O-Schutz deluxe für die Kollegen.

Dafür ließen wir uns in einem Pub nieder und saugten die letzten Sonnenstrahlen des Tages in uns auf.
Zum Wetter ist nämlich zu sagen, dass wir (beinahe) durchgängig 20-25 Grad hatten und lächelnden Sonnenschein! Absolut unschottisch.

Zu Füßen des Castlerock liegt Princes Street Gardens und direkt darüber die Princes Street selbst, das Einkaufszentrum der Stadt u.a. mit dem Kaufhaus Jenners.

Im Princes Garden findet man entlang der Fußwege unzählige Sitzmöglichkeiten in Form von langen Holzbänken. Romantischerweise wurde jede einzelne dieser Bänke einer geliebten, verstorbenen Person gewidmet.

Das ist das Heart of Midlothian. Ich habe gelesen, darauf zu spucken solle Glück bringen. Daniela glaubte mir kein Wort.

Unvermittelt hielt neben uns ein Taxifahrer, stieg aus, holte "alles aus sich heraus" und spuckte einen großen Batzen, direkt neben uns auf das Granitherz...

Das reichte dann auch für Daniela  ;-)


Das schöne an Edinburgh ist, dass es lauter solche kleinen Details gibt, die diese Stadt so liebenswert machen (ansonsten ist sie auch ziemlich rein).

Den Abend verbrachten wir, indem wir von Pub zu Pub gezogen sind, teilweise mit live Musik.

Das Bier in Schottland hat mich leider überhaupt nicht überzeugt. Ich war noch nie  ein Freund von dunklen Ales, aber auch das dortige Lager ist kein Hochgenuss für Kehlen, die von bayrisch, güldenen Hopfenextrakt verwöhnt worden sind. Als sie mir dann "Miller " anboten musste ich definitiv auf ein anderes weich und goldig glänzendes Wässerchen umsteigen.
Das Wort Whisky stammt aus dem gälischen "uisge beatha" und heißt nichts anders als Wasser des Lebens.

Vollmond über der Stadt.

Passte gut zu dem Club "Frankenstein" in dem zu Mitternacht eine Full-Moon-Party stattfand. War ganz amüsant mit der Erweckung des Namensgebers und anderen Bekannten aus älteren Horrorfilmen.



Der nächste Tag begann mit dem Aufstieg zur Burg. Erst oben wurden wir um einiges an Ballast erleichtert, damit wir uns nicht so abmühen müssen. Es waren knapp 10 Pfund. Ist doch nett von den Edinburghern, oder?

Die Burg ist durchaus beeindruckend, und wir benötigten den ganzen Vormittag um uns einen Überblick zu verschaffen. Führungen fanden alle halbe Stunde statt.

Das Credo der Burg lautet sinngemäß: Niemand der mich angreift, bleibt unbestraft

Nettes Motto. Die Engländer schafften es auch nur einmal unter Edward I. die Burg zu erstürmen. Alle restlichen Belagerungen blieben erfolglos.

Ein Gefolgsmann von Robert The Bruce schaffte es allerdings anfang des 14. Jahrhunderts durch Geheimgänge in die Burg zu schleichen und sie zurück zu erobern.

Robert war so dankbar, dass er beinahe alle Gebäude auf dem Castle Rock eingeebnet hat. Niemand soll jemals wieder einen solchen Verteidigungwall gegen Schotten verwenden.

Nach und nach wurden die Teile der Burg aber wieder aufgebaut.

Jeden Tag pünktlich um 13 Uhr wird traditionell von der Burg ein Schoss von einer Kanone abgegeben. Heutzutage ist es zwar keine Kanone mehr, sondern ein modernerer Mörser.

Links zu sehen ist die Great Hall, ganz nach meinem Geschmack eingerichtet.

Dahinter ist völlig unspektakulär, im halbdunkel, die Unabhängigkeits- erklärung von Arbroath ausgestellt

(Unterzeichner u.a. mal wieder: Robert The Bruce).

Ja, die Schotten haben sowas auch!

Nochmal ein Blick vom Princes Street Gardens auf die erhabene Burg.

Bei einer Wanderung durch die Stadt muss man grunsätzlich viele Höhenmeter gut machen.

Heutzutage aber um einiges sicherer, als im Mittelalter. Da erlebten unbedarfte Gäste der Stadt, damals umgeben von der Floddenwall, eine gehörige Überraschung, wenn sie über sich die Worte "gar di lu" hörten.
Es bedeutete nämlich, dass jemand gerade seinen Nachttopf auf die Straße entlehrte.
Pech für den Fußgänger!

Alles lief übrigens zu dem tiefsten Punkt der Stadt... kein Wunder, dass der Princes Garden soo prächtig gedeiht  :-)

Am letzten Abend machten wir eine "Terror-Tour" durch die nächtlichen Gassen und Hinterhöfe.
Der größte Terror hierbei war das Bezahlen. Wir waren wirklich enttäuscht. Der Tourleiter führte uns durch windys and closes und erzählte dabei ein wenig was über das Leben im Mittelalter und die Hexenverbrennungen. Alles schön und gut. Dann führte er uns in einen Raum mit ein paar Folterinstrumenten. Der Raum war wirkliche Folter, denn es waren durch die Scheinwerfer ca. 45 Grad darin.
Dann zeigte er uns die erst kürzlich entdeckten uralten Gänge, die sich im Untergrund durch die ganze Stadt ziehen...
Wir sind immernoch der Meinung, dass wir in dem Weinkeller von irgendjemandem standen. Aber als Touri macht man sowas ja gerne mit, denn auch hier verliert man das eine oder andere Pfündchen.

Bannockburn

Am nächsten Morgen zog es uns nach Stirling. Einige Meilen davon entfernt liegt das Schlachtfeld von Bannockburn, auf dem am 24. Juni 1314 die Schotten unter Robert The Bruce durch taktisches Geschick, trotz Unterzahl, den Engländern eine herbe Niederlage bescherten.

Dieser Sieg sicherte die Unabhängigkeit und machte Robert zum anerkannten König.

Hier fragen wir uns natürlich wer dieses Blumengesteck in Form eines Tatzenkreuzes hinterlassen hat? In Geometrie und Farbe ist es eine exakte Adaption des Templerkreuzes...  *g*

Lustigerweise waren wir am 691. Jahrestages der Schlacht dort.

Robert und William Wallace sind beide die Nationalhelden der Schotten, wenn es um ihre Unanbhängigkeit geht.

Wallace gab es wirklich, dürfte aber mit der herrlichen Darstellung in Braveheart nicht zu viel gemein haben.
Bei Bannockburn mischte er nicht mehr mit, denn er wurde 1305 hingerichtet.



Stirling Castle

Als das Tor zu den Highlands spielte dieses Schloss immer wieder eine strategisch wichtige Rolle im Kampf um die Unanbhängigkeit.

Als Robert The Bruce es zurückeroberte tat er was? Natürlich, er hat es platt gemacht. Auch hier sollte es nie wieder von den Engländern benutzt werden.

Es wurde nach und nach wieder aufgebaut und gab dem Hause Stuart eine Heimat. Dieses Königsgeschlecht mit der tragischen Hauptfigur Maria Stuart lebte u.a. an diesem Hof.








Ehre, wem Ehre gebührt!


Die Great Hall der Stuarts.





Die Reise führte uns weiter nach Balloch an den Loch Lomond.

Eine Schiffsfahrt blieb uns verwehrt, da wir 15 Minuten zu spät kamen.

Ich, für meinen Teil, wurde entlohnt durch eine köstliche Lammschulter in Minzsoße. Überraschend lecker!



KilchurnKilchurn Castle

Ein beliebtes Fotomotiv auf Postkarten. Dafür, dass es aber so gerne fotografiert wird ist unheimlich schwer ran zu kommen, bzw. überhaupt einen Blick darauf zu erhaschen.

Nasse Füsse haben wir im morastigen Gras auf jeden Fall bekommen.


Nicht zu vergessen, dass wir die Gefahr einer Strafe von 1000 Pfund auf uns nahmen und uns kurzzeitig Lebensgefahr aussetzten, als wir die Schienen überquerten.

Alles nur um Bilder von dieser Burg zu knippsen.

Glencoe


Es folgte die mit Abstand schönste Strecke der Reise.
Entlang grüner Täler (Glens), inzwischen erhabender gedeihender Hügel (Bens), von Bachläufen durchzogen, war es schwer die Augen auf der Straße zu halten.

Wie bestellt stand dieser Dudelsackspieler an einem besonders schönen Aussichtspunkt im Glencoe (Tal der Tränen).

Wir übernachteten in Fort William.
Hier hatten wir den Ostflügel des Hauses für uns allein.

Links im Bild zu sehen ist unser Gefährt für die Zeit in Schottland. Ein Vauxhall Corsa.

In Fort William wollten wir die Erträge des Meeres genießen, da die Stadt ja an einer Bucht zum Atlantik liegt. Leider leider leider war das Restaurant wegen Umbaus geschlossen.

Inverlochy Castle in Fort William.

Dieser Ort liegt zu Füssen des Ben Nevis. Er ist mit 1343 m der höchste Berg Britanniens.



Da wir im Urlaub waren und der Aufstieg zum Gipfel eine Tagesreise gewesen wäre, entschieden wir uns am nächsten Morgen zu den Wasserfällen im Glen Nevis zu fahren.

Ca. 100 Höhenmeter hatten wir zuvor allerdings erstiegen.

Hierbei fiel uns auf, dass wir von jedem anderen Wanderer in irgendeiner Weise begrüßt wurden. Das passiert dir in Deutschland leider nicht.

Schotten sind im Allgemeinen sehr höflich, gesprächig und einladend. In einem Pub muss man sich schon anstrengen um nicht mit jemandem ins Gespräch zu kommen. Das steckt an.

Beliebteste Trophäe für Kameras ist Eilean Donan Castle. Deshalb auch Motiv für den einen oder anderen Hollywoodstreifen.

Im Anschluss fuhren wir auf die Isle of Skye, bis nach Portree. Dort gefiel es uns allerdings nicht wirklich gut und wir entschieden uns zurückzufahren. Wir übernachteten in der Hafenstadt Kyle of Lochalsh, wieder auf dem Festland.

Dort wollten wir endlich das vielgepriesene Seafood genießen - Sonntag leider Ruhetag!

Fanden aber doch noch ein Hotel in dem wir zu unseren Langusten, Lachs und Shrimps kamen.

Es ging weiter nach Inverness, der Hauptstadt der Highlands.

Von dort aus machten wir eine Schifffahrt (diesmal pünktlich angekommen) über Loch Ness und dem Caledonischen Kanal, dem tiefsten See Schottlands (mehr als 200 m) bis zu Urquhart Castle, einer Burgruine, die man für 7 Pfund hätte besichtigen können.

Well, wir konnten den Charme der Burg auch von außen einfangen.



Nessieeeeeeeeee!!!!

Es hatte sich gelohnt die Kamera immer mitzuschleppen und ständig bereit zu halten!

Wie sonst hätten wir diesen Schnappschuss hingekriegt?!

NESSIEEEE!!!!

Langsam ging uns das Bargeld aus und wir mussten darauf achten auf amerikanische Weise nur noch mit Kreditkarte bezahlen zu können. Ist aber nicht wirklich ein Problem.

So ließen wir uns traditionell schottisches Essen schmecken:

Fish'n Chips zum einen, und

Haggis mit Neeps'n Tatties zum anderen.

Haggis: gehackte Innereien eines Schafs mit Hafermehl gemischt und gut gewürzt in einem Schafsmagen gekocht.

Schmeckt erstaunlich gut in Whiskysauce.

Inverness selbst war eine ganz schmucke Stadt mit vielen Einkaufsmöglichkeiten.

Am nächsten Tag fuhren wir zum Schlachtfeld von Culloden, auf dem 1746 die letzte Schlacht von Schotten (Jakobiter - Anhänger des Königshauses Stuart) gegen Engländer geführt wurde. Die Schotten verloren in desaströser Art und Weise unter Bonnie Prinz Charles.

Eine Fahrt nach Schottland ohne der Besuch einer Distillery ist einfach nicht komplett. Hierfür hatte ich die höchste Brennerei ausgesucht: Dalwhinnie.

Allerdings kamen wir zur letzten Führung 4 Minuten zu spät. Hier sind Schotten absolut akkurat.

Nun hieß es Improvisieren, da wir schon in Richtung der Lowlands unterwegs waren und die Destillerien dort nicht mehr so zahlreich sind.

Wir fanden aber trotzdem noch eine in nähe unserer Fahrtstrecke, dank unseres Reiseführers von Baedeker (sehr zu empfehlen).

Sie lag in Aberfeldy und stellt neben einem gleichnamigen Single Malt eine Blend her, der unter dem Namen Dewar bekannt ist. Mir gänzlich unbekannt ist Dewars's White Label unter den 5 meistverkauften Whiskys in der Welt... Okay.

Mit Single Malt ist gemeint, dass der Whisky in der Flasche aus nur einer einzigen Destillerie stammt. Ein Blend ist eine Mischung aus teilweise bis zu 40 oder mehr verschiedener Sorten.

Whisky oder Scotch wird das Lebenswasser grundsätzlich genannt, wenn es aus Schottland stammt. Singl Malt darf sich ein Whisky nennen, wenn er mindestens 3 Jahre auf schottischem Land gelagert wurde.

Hiermit endete unsere Reise. Wir fuhren am gleichen Tag noch über Perth nach Stirling und Glasgow zurück nach Prestwick. Die schönsten Tage hatten wir allerdings schon hinter uns gelassen.



Das Land ist so wundervoll und sagenhaft schön, die Einwohner nett und zuvorkommend, das Essen durchaus schmackhaft und die Getränke (größtenteils) Lust auf mehr machend, dass wir immer gerne an diese Reise zurückdenken werden.

                                                    *****

Wer jetzt noch nicht genug hat kann eine Diashow von viel viel mehr Bildern ansehen. Einfach auf die Fotos unten klicken.
Links für den ersten und rechts für den zweiten Teil. Ihr werdet automatisch weitergeleitet.


Teil 1



         Teil 1

Teil 2




      


     Teil 2






Zum Schluss noch ein Bild. Hierüber sind wir in Aberfeldy gestolpert. Ein Zufall???



 
   
   
   
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